Zu Beginn des Austauschs machte Klingbeil deutlich, dass die Region ein großes geothermisches Potenzial habe. Mithilfe der Erdwärme, so Klingbeil, sei es künftig möglich eine unerschöpfliche, nachhaltige und regionale Energiequelle zu erschließen. Von den Anwesenden wollte der SPD-Politiker wissen, welche Rahmenbedingungen auf den Weg gebracht werden müssen, um die Suche und Nutzung von Erdwärmevorkommen weiter voranzubringen und zu beschleunigen.
Anfangsrisiken durch Anschubfinanzierung minimieren
Die Anwesenden sind sich im Gespräch einig, dass vor allem das Anfangsrisiko bei der Suche nach Erdwärmevorkommen eine große Herausforderung für die Kommunen sei. Für Investoren sei das Hemmnis besonders groß: Denn wenn Bohrungen im mehrstelligen Millionenbereich finanziert werden, steht noch nicht fest, ob die Bohrung auch zum gewünschten Erfolg führen wird. Laut den anwesenden Stadtwerken und Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen sei es deshalb wichtig, das anfängliche Risiko bei der Suche nach Erdwärme-Quellen für die Kommunen abzufedern. Hilfreich bei der Erschließung von geothermischer Energie wären stattliche Fonds, um das Anfangsrisiko zu decken. Sollte die Bohrung erfolgreich sein, könne die Förderung zurück in den Fond fließen, um weitere Geothermie-Projekte zu finanzieren.
Forschungsdaten und Akzeptanz
Um Erdwärme als Energiequelle weiter voranzutreiben und auszubauen, seien auch das nötige Know-How und weitere Daten wichtig. So seien Forschungsvorhaben und Vorstudien notwendig, um die Datenlage von den geologischen Gegebenheiten und einem möglichen Erdwärmevorkommen zu vervollständigen, heißt es im Gespräch. Je mehr Vorhaben umgesetzt werden, desto genauer die Datenlage und das Wissen zur Geothermie in der Region. Zudem müsse die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung für Bohrungen zum Auffinden von Erdwärmequellen geschaffen werden, sind sich alle einig. Hierfür müssen die Vorteile, die mit der Geothermie einhergehen klar kommuniziert werden.
Klingbeil sieht in der Erdwärme einen nachhaltigen und wichtigen Baustein in der Energiewende und verweist auf Vorzeige-Projekte vor Ort: „Unsere Region hat ein großes Erdwärme-Potential, das uns langfristig kostengünstige und nachhaltige Energie liefern kann. In Munster sind Fachleute sich sehr sicher, dass das Wärmevorkommen vorhanden ist und die Bohrungen erfolgreich sein werden. Auch in Visselhövede und Soltau haben wir geologisch optimale Verhältnisse. Es braucht nun kluge Anschubfinanzierung, um den Kommunen unter die Arme zu greifen und Erdwärme als Energiequelle zu gewinnen. Das ist im Interesse von uns allen.“ Klingbeil sagt zu, die besprochenen Inhalte in Berlin mit Fachkolleginnen und –kollegen zu besprechen und weiterzureichen. Außerdem werde er die Geothermie-Projekte der Region eng begleiten, betont der SPD-Politiker.